Koptische Kirche - Kirche der Märtyrer
"Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein." Mt 5, 11-12
Die Kopten werden seit über 1.700 Jahren verfolgt, daher bezeichnet man die Koptisch orthodoxe Kirche als Kirche der Märtyrer. Allein in der Regierungszeit des Kaisers Diokletian (284 – 305), erhielten über 800.000 Kopten die Krone des Martyriums. Die Bedeutung dieses Martyriums ergibt sich schon dadurch, das wir Kopten das Jahr der Thronbesteigung Diokletians (Anno Martyri) zum Beginn der eigenen Zeitrechnung erklärt haben und bis heute noch gilt dieser koptische Kalender.
Das Martyrium blieb immer und ist ein wichtiger Bestandteil der koptischen Identität. Das koptische Neujahrsfest ist eher mit dem katholischen Allerheiligenfest vergleichbar als mit Silvester.
Koptenverfolgung unter Kaiser Diokletian, Galerius und Maximinius Daia
Am 29. August 284 ist Diokletians Regierungsantritt zum Kaiser des römischen Reichs und somit Tag eins der koptischen Zeitrechnung. Am 23. Februar 303 erließ Diokletian ein Dekret, mit dem er die Christen offiziell zu Feinden des Reiches erklärte. Er befahl die christlichen Kirchen zu zerstören, die heiligen Schriften abzugeben und zu verbrennen. Christen verloren ihre Ämter, ihr Rechtsschutz, wurden zu Bürger zweiter Klasse und versklavt. In einem zweiten, dritten und vierten Dekret ordnete Diokletian die Verhaftung, Folterung und Hinrichtung aller Christen an. Zu dieser Zeit erhielten über 800.000 Kopten die Krone des Martyriums.
Die Christenverfolgung erreichte im Jahre 307 n. Chr. unter Kaiser Maximinus Daia einen weiteren Höhepunkt. Diese Verfolgung erstreckte sich damals auf ganz Ägypten. So wurden allein am 08. Januar 306 n. Chr. 8.140 Christen im Ort Achmim, die sich weigerten den römischen Göttern zu opfern, hingerichtet. Die Verfolgungen der Kopten ließen erst nach dem Tod von Galerius und Maximinius Daia im Jahre 313 allmälich nach.